Eine kleine stromsparende Appliance eignet sich hervorragend, um massenhaft Daten aus dem Internet herunterzuladen - beispielsweise um eine lokale Sicherheitskopie des Internets anzufertigen.
Als Hardware dient ein PCEngines ALIX.1D - Detailinfos zur Hardware finden sich hier.
Ich habe die folgenden Anpassungen im BIOS vorgenommen, um Unnützes zu deaktivieren und noch ein wenig Strom zu sparen:
Als Software wird ein abgesprecktes Debian GNU/Linux Squeeze i386 verwendet.
Bei der Installation von Debian Linux werden lediglich bei beiden Rollen SSH-Server und Standard-Systemwerkzeuge ausgewählt - das spart Ressourcen und Performance, da keine nicht benötigte Software installiert wird.
Für die Downloads wird eine angeschlossene externe Festplatte partioniert, formatiert und eingebunden:
# mkfs.ext4 /dev/sdb1 ... # blkid | grep sdb1 /dev/sdb1: UUID="57c36b36-5380-4b64-8a92-bc44884fa706" TYPE="ext4" # vim /etc/fstab ... UUID=57c... /mnt/dls ext4 defaults,auto 0 0 ... # mount -a # mkdir /mnt/dls/data
Damit die Uhrzeit immer korrekt ist, wird sie mit einem NTP-Server abgegelichen:
# apt-get install ntp # mv /etc/ntp.conf /etc/ntp.conf.old # vim /etc/ntp.conf driftfile /var/lib/ntp/ntp.drift server IP ... # service ntp restart
Da JDownloader auf Java basiert, benötigt es das Java Runtime Environment um funktionsfähig zu sein:
# apt-get install default-jre ... Es müssen 35,5 MB an Archiven heruntergeladen werden. Nach dieser Operation werden 96,2 MB Plattenplatz zusätzlich benutzt. Möchten Sie fortfahren [J/n]? J
Die getätigten Downloads können später komfortabel mittels FTP verschoben werden:
# apt-get install vsftpd ... # vim /etc/vsftpd.conf ... anonymous_enable=NO local_enable=YES write_enable=YES chroot_local_user=YES ... # service vsftpd restart
JDownloader benötigt eine grafische Oberfläche. Ein vollständiger X-Server ist allerdings nicht zwingend erforderlich - eine im Hintergrund laufende VNC-Sitzung genügt ebenfalls und bietet den netten Vorteil, das System von fern verwenden zu können (beispielsweise um einen Captcha-Code einzugeben). Hierfür wird Tightvnc installiert:
# apt-get install tightvncserver ... Es müssen 7.990 kB an Archiven heruntergeladen werden. Nach dieser Operation werden 12,4 MB Plattenplatz zusätzlich benutzt. Möchten Sie fortfahren [J/n]? J
Einige Tools sind für den Betrieb von JDownloader hilfreich und fast schon unerlässlich - beispielsweise ein Webbrowser, um Links direkt an JDownloader zu senden. Ein Fenstermanager sorgt dafür, dass das JDownloader-Fenster auch maximimiert werden kann.
# apt-get install xterm openbox unzip iceweasel ... Es müssen 25,3 MB an Archiven heruntergeladen werden. Nach dieser Operation werden 75,6 MB Plattenplatz zusätzlich benutzt. Möchten Sie fortfahren [J/n]? J
Für JDownloader wird ein Serviceuser angelegt - mit diesem Benutzerkonto werden später auch erfolgreiche Downloads übertragen und die Software über VNC ferngesteuert.
# useradd -c "JDownloader" -d /home/su-download -m -s /bin/bash -U su-download # passwd su-download # ln -s /mnt/dls/data /home/su-download/downloads # chown su-download:su-download /mnt/dls/data # su su-download $ vncserver You will require a password to access your desktops. Password: Verify: Would you like to enter a view-only password (y/n)? n xauth: creating new authority file /home/su-download/.Xauthority New 'X' desktop is myhostname:1 Creating default startup script /home/su-download/.vnc/xstartup Starting applications specified in /home/su-download/.vnc/xstartup Log file is /home/su-download/.vnc/st-download:1.log
Nach erfolgtem Login über VNC wird mit einem Rechtsklick und Klick auf „Xterm“ ein Terminal geöffnet. JDownloader wird jetzt heruntergeladen, entpackt und ausgeführt:
# wget http://94.23.204.158/JDownloader.zip # unzip JDownloader.zip ... # java -jar JDownloader/JDownloader.jar ...
Bei der Installation habe ich folgende Anpassungen vorgenommen:
Anpassungen:
Nach gestartetem JDownloader empfiehlt es sich einige Einstellungen anzupassen, um die Performance zu erhöhen und den Fernzugriff über einen Webbrowser zu ermöglichen.
Einstellungen:
Nach Übernahme der Einstellungen wird JDownloader neugestartet. In diesem Zuge kann mit der WebUpdate-Funktion die Software auch aktualisiert werden. Die Weboberfläche sollte nun über einen Browser des gleichen Netzsegments eingesehen werden können.
Als netten Tweak kann JDownloader in den Autorun von Tightvnc aufgenommen werden. Beim Starten einer Verbindung zum Host wird dann die Software automatisch gestartet. Ferner kann der VNC-Server beim Booten des ALIX automatisch gestartet werden, sodass lediglich eine VNC-Sitzung hergestellt werden muss, um Downloads aufzunehmen.
# vim /etc/rc.local ... /bin/su su-download -c "vncserver" ... exit 0
# vim ~/.vnc/xstartup ... openbox & xterm -e "java -jar /home/su-download/JDownloader/JDownloader.jar" ... /etc/X11/Xsession