OpenVMS kann mithilfe der Stromasys CHARON AXP AS400 VMware-Appliance auch auf einem ESXi-Server betrieben werden.
======VMware-Appliance======
Nach erfolgter Resgistrierung bei Stromasys kann die Alpha-Server 400-Appliance hier bezogen werden: [[ftp://ftp.stromasys.com/VMware_appliances/]].
Im heruntergeladenen Archiv befindet sich eine OVA-Datei, die auf den entsprechenden Datastore auf dem VMware-Server hochgeladen wird.
Anschließend durch Klicks auf "**Datei**" und "**OVF-Vorlage bereitstellen...**" ein Assistent gestartet. In diesem Assistenten wird zuerst die eben hochgeladene OVA-Datei ausgewählt, anschließend kann noch ein eigener Name für die virtuelle Maschine und die Art der Festplattenanbindung (//Thin-/Thick-Provisioning//) angegeben werden.
Nach Beendigung des Assistenten müssen noch einige Dinge für die spätere OpenVMS-Installation angepasst werden. Die VMware-Appliance bindet das virtuelle CD-ROM-Laufwerk, die erste Netzwerkkarte sowie die ersten beiden Festplatten direkt an den virtuellen AlphaServer 400 an.
Ich habe für OpenVMS 8.4 folgende Änderungen vorgenommen:
* 768 MB Arbeitsspeicher (//136 MB werden für die VMware-Appliance reserviert//)
* 1x 8 GB SCSI-Festplatte für OpenVMS
* OpenVMS ISO eingebunden (//die ISO muss schon direkt beim Booten zur Verfügung stehen!//)
* Netzwerkkarte hinzugefügt und auf die entsprechende Portgruppe verbunden
Weitere Hinweise zur Appliance gibt es im beiliegenden PDF von Stromasys.
======Installation von OpenVMS======
Nachdem die Installations-CD von OpenVMS Alpha eingebunden wurde, kann die virtuelle Maschine angeschaltet werden.
{{ as400_firmware.jpg?100|Firmware-Menü des virtuellen AlphaServer 400}}
Nach wenigen Sekunden wird das Firmware-Menü des virtuellen AlphaServers angezeigt - hier wird zuerst das entsprechende CD-Laufwerk gesucht und anschließend davon gebootet. In aller Regel wird das Device **DKA600** lauten und der Boot erfolgt über das Kommando:
P00>>>boot dka600
Die Installation von OpenVMS ansich ist relativ selbsterklärend - ich gehe daher nicht detailliert auf die einzelnen Fragen ein. Ich habe folgende Anpassungen beim Installationsprogramm vorgenommen:
Do you want to initialize with ODS-2 or ODS-5? (2/5/?) 5
Do you want to enable hard links? Yes
Will this system be a member of an OpenVMS Cluster? No
Will this system be an instance in a OpenVMS Galaxy? No
Do you want to use DECnet? no
Sehr wichtig bei der Installation ist die Lizensierung. Man erhält OpenVMS in aller Regel mit einem Lizenz-PAK - einer Skriptdatei, die für alle installierten Produkte entsprechende Lizenzen installiert und aktiviert. Wird dieser Menüpunkt übersprungen, kann man das System nachher nicht wirklich benutzen.
Bei der Installation kann man die Lizenzinformationen für die einzelnen Produkte aus dem PAK lesen und eintragen - wenn man Langeweile hat. Das Lizenz-PAK umfasst in aller Regel mehr als 2000 Zeilen, manuelle Eintragungen würden hier wirklich Stunden dauern. Ich habe drei grundlegene Lizenzen für OpenVMS und den TCP/IP-Client installiert, damit OpenVMS nach der Installation über das Netzwerk erreichbar ist und man das Lizenz-PAK über SSH kopieren und anschließend installieren kann.
Bei der Installation trägt man idealerweise also lediglich die Lizenz-Informationen für die Produkte "**OPENVMS-ALPHA**", "**OPENVMS-ALPHA-USER**" und "**UCX-IP-CLIENT**" ein:
Do you want to register any Product Authorization Keys?
1. REGISTER a Product Product Authorization Key...
Enter one of the above choises [1]:
Do you have your Product Authorization Key? [YES]
Issuer [DEC]: ...
Authorization Number[]: ...
Product Name: ...
Producer [DEC]: ...
Version: ...
Product Release Date: ...
Key Termination Date: ...
Availability Table Code: ...
Activity Table Code: ...
Key Options: ...
Product Token: ...
Hardware ID: ...
Checksum: ...
Is this correct? [Yes]
Nicht alle Felder müssten ausgefüllt werden - einfach mal einen Blick in die entsprechenden Abschnitte im Lizenz-PAK werfen, dort sind die notwendigen gleichnamigen Variablen definiert.
Der Registrierungsdialog wird so oft erneut angezeigt, bis eine 99 eingetragen wird. Die Lizenz-Registierung kann man auch nach der Installation ausführen (//siehe folgender Abschnitt//).
======Konfiguration======
=====Lizenz=====
Falls noch nicht geschehen, sollten die Lizenzen für die Produkte "**OPENVMS-ALPHA**", "**OPENVMS-ALPHA-USER**" und "**UCX-IP-CLIENT**" installiert werden. Nur so kann man OpenVMS mit aktivierter Netzwerkverbindung verwenden und über SSH das Lizenz-PAK übertragen und installieren.
Die Befehle zur Registrierung können direkt aus dem Lizenz-PAK abgetippt werden - sie sehen in aller Regel etwa so aus:
LICENSE REGISTER OPENVMS-ALPHA /ISSUER=xxx /AUTHORIZATION=xxx /PRODUCER=xxx /UNITS=xxx /TERMINATION_DATE=xxx /ACTIVITY=CONSTANT=xxx /CHECKSUM=xxx
LICENSE ENABLE OPENVMS-ALPHA/LOG/PRODUCER=xxx/AUTH=xxx
LICENSE LOAD OPENVMS-ALPHA/LOG/PRODUCER=xxx
LICENSE REGISTER OPENVMS-ALPHA-USER /ISSUER=xxx /AUTHORIZATION=xxx /PRODUCER=xxx /UNITS=xxx /TERMINATION_DATE=xxx /ACTIVITY=CONSTANT=xxx /CHECKSUM=xxx
LICENSE ENABLE OPENVMS-ALPHA-USER/LOG/PRODUCER=xxx/AUTH=xxx
LICENSE LOAD OPENVMS-ALPHA-USER/LOG/PRODUCER=xxx
LICENSE REGISTER UCX-IP-CLIENT /ISSUER=xxx /AUTHORIZATION=xxx /PRODUCER=xxx /UNITS=xxx /TERMINATION_DATE=xxx /ACTIVITY=CONSTANT=xxx /CHECKSUM=xxx
LICENSE ENABLE UCX-IP-CLIENT/LOG/PRODUCER=xxx/AUTH=xxx
LICENSE LOAD UCX-IP-CLIENT/LOG/PRODUCER=xxx
Die einzelnen Absätze werden im Lizenz-PAK durch ein Minus (-) abgetrennt, man kann diese Zeichen einfach löschen und den Befehl so in einer Zeile zusammentragen.
Die Werte **xxx** müssen logischerweise durch die entsprechende Werte aus dem eigenen Lizenz-PAK ersetzt werden.
Nach erfolgter Lizenzregistrierung sollten diese dem System bekannt sein:
$ show lic
Active licenses on node NODENAME:
------- Product ID -------- ---- Rating ----- -- Version --
Product Producer Units Avail Activ Version Release Termination
OPENVMS-ALPHA xxx 0 0 100 0.0 (none) xxx
OPENVMS-ALPHA xxx 0 0 100 0.0 (none) xxx
UCX-IP-CLIENT xxx 0 0 100 0.0 (none) xxx
=====Netzwerk-Konfigration=====
Die notwendigen Netzwerkparameter werden über den folgenden Aufruf angepasst:
$ @SYS$MANAGER:TCPIP$CONFIG
HP TCP/IP Services for OpenVMS Configuration Menu
Configuration options:
1 - Core environment
2 - Client components
3 - Server components
4 - Optional components
5 - Shutdown HP TCP/IP Services for OpenVMS
6 - Startup HP TCP/IP Services for OpenVMS
7 - Run tests
A - Configure options 1 – 4
[E] - Exit configuration procedure
Im "**Core environment**-Dialog wird die IP-Zuordnung (//statisch bzw. DHCP//) inklusive evtl. Adressen und Gateways konfiguriert. Im zweiten Assistenten wird beispielsweise der SSH-Client aktiviert - im dritten Dialog wird der SSH-Dienst aktiviert und gestartet. Beim ersten Einrichten werden hier noch öffentliche und private SSH-Keys generiert, was aufgrund der "//virtualisierten Virtualisierung//" einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Der Assistent ist relativ selbsterklärend, daher gehe ich hier nicht detailliert darauf ein.
Nachdem alle Anpassungen vorgenommen wurden, wird mithilfe von "**Startup HP TCP/IP Services for OpenVMS**" der TCP/IP-Stack hochgefahren. Sollte hier ein "**no license**" vermerkt sein, fehlen die entsprechnende Lizenzen für die Netzwerkfunktionalität!
=====Lizenz-PAK=====
Idealerweise bezieht man das vollständige Lizenz-PAK nun per SCP und führt es anschließend aus:
scp user@remotehost:/pfad/zu/lizenz.pak LICENSE.TXT
...
@LICENSE.TXT
...
Das vorgestellte @-Zeichen bewirkt, dass die Datei ausgeführt wird.